Und wie präzises Employer Branding KMU-Reisebüros neue Talente sichert....
Digitale Werbung kennt heute eigentlich keine Streuverluste mehr – zumindest in der Theorie. Und trotzdem erscheint in der Deutschschweiz regelmässig französische oder italienische Werbung. Wie ist das möglich? Die Antwort liegt nicht in der Technik – sondern in einer veralteten Denkweise bei der Budgetplanung.
Viele Kampagnen werden in der Schweiz noch immer nach einem klassischen Verteilschlüssel geplant: 70 % Deutschschweiz – 20 % Romandie – 10 % Tessin. Diese Aufteilung stammt aus der alten Welt von TV und Print – als sich die Mediaplanung primär an Sprachräumen orientierte.
Heute aber, im digitalen Raum, zählt nicht mehr die Sprache – sondern die tatsächliche Zielgruppe.
Gerade bei genauerem Targeting – z. B. Personen ab 40 Jahren mit einem Haushaltsnettoeinkommen über CHF 150’000 und Interesse an Autos und E-Mobilität – verändert sich die Grösse der Zielgruppe pro Region massiv. Und damit müsste sich eigentlich auch die Budgetverteilung verändern. Tut sie aber oft nicht.
Ein Premium-Autohersteller plant eine nationale Online-Kampagne. Die Zielgruppe: Menschen ab 40 Jahren, mit einem Haushaltsnettoeinkommen über CHF 150’000 und Interesse an SUV, E-Mobilität und Leasing. Diese Daten stammen aus typischen Programmatic-Quellen wie Website-Verhalten, CRM-Systemen, Third-Party-Scoring und Nutzer-Historie.
Programmatic-Systeme sind darauf ausgelegt, Budgets auszuschöpfen. Wenn das Frequency Capping strikt eingehalten werden muss, können die Systeme das Budget nicht ausschöpfen. Viele Agenturen liefern dann ausserhalb der Sprachregion, um das geplante Budget ausgeben zu können. Das System prüft dann:
Hier sieht es ganz anders aus: Die potenzielle Zielgruppe ist mit 160’000 Personen gross.
Doch das Budget reicht nur für 525’000 Impressions → 525’000 ÷ 8 = 65’625 erreichbare Personen → d.h. nur rund 41 % der potenziellen Zielgruppe kann angesprochen werden.
Resultat: Dort, wo das grösste Potenzial liegt, ist das Budget zu knapp bemessen. Und dort, wo kaum Zielgruppe vorhanden ist, wird das Budget zu grosszügig eingesetzt – mit dem bekannten Nebeneffekt.
Digitale Werbung bietet exakte Zielgruppenansprache. Doch wenn Budgets weiter nach der alten 70/20/10-Logik verteilt werden – ohne die realen Potenziale zu prüfen – entstehen:
Denn nur so entsteht das, was Programmatic Advertising verspricht: Effizienz, Präzision – und keine Fehlausspielung.