David gegen Goliath: Wie OTAs kleinen Reisebüros die Kunden wegnehmen.

Die Dynamik, die wir aus der Hotelbranche kennen, breitet sich unaufhaltsam auch auf die Reisebranche aus. Plattformen wie Tourlane, Expedia und Trivago übernehmen zunehmend die Kontrolle über den direkten Zugang zu Kunden und diktieren damit die Spielregeln für kleine Anbieter.

Ein Blick auf die Hotelbranche zeigt, wie dies geschieht: Plattformen wie Booking.com bieten zunächst verlockende Möglichkeiten, um neue Gäste zu gewinnen. Doch schnell wird klar, wer die Macht hat. Die Plattform wird zur dominierenden Instanz, ohne die eine Sichtbarkeit kaum noch möglich ist. Gleichzeitig steigen die Provisionen, und plötzlich bestimmen die Plattformen die Bedingungen – nicht mehr die Anbieter.

Dieses Szenario wiederholt sich nun in der Reisebranche. Plattformen wie Tourlane, Intrepid Travel und Backroads & Co. kaufen die Leistungen spezialisierter Anbieter ein und vermarkten sie unter eigener Marke. Mit riesigen Werbebudgets werden Endkunden direkt angesprochen, während der Name des Reisebüros unsichtbar bleibt. Die Kontrolle über die Kundenbeziehung und die Wahrnehmung geht verloren.

Durch Plattformen wie Expedia und Trivago wird diese Entwicklung weiter verschärft. Diese Meta-Suchmaschinen lenken die Aufmerksamkeit gezielt auf die großen Player und machen es kleinen Reisebüros noch schwerer, sichtbar zu bleiben. Die zunehmende Abhängigkeit von diesen Plattformen gefährdet die Eigenständigkeit der kleinen Anbieter.